Max Brück | Abluft | 26.08. - 02.10.2022 | Abgasrohre, Beton, Feuergefäß, Holz, Handschuhe, polnische Kohle
Vier Abgasrohre durchdringen die Dachelemente des Ausstellungsraums. An diesen Rohren sind offene Öfen aus Beton angebracht, in denen Kohle aus Südpolen verbrannt wird. Durch diesen Vorgang wird eine ständige Luftzirkulation im Raum angeregt: Luft wird angesaugt und wieder abgegeben. Durch die ständige Dezimierung der Kohleindustrie verschwindet das Bild der rauchenden Schornsteine, die jahrzehntelang eine ganze Landschaft prägten. Die Installation vollzieht einen letzten Akt: die Verbrennung eines vergesslichen, schädlichen und knappen Materials.
Die Kohleabbaugebiete in Oberschlesien rund um Katowice in Polen förderten jahrzehntelang die Heizenergie für ein ganzes Land. Wärme, Arbeit, und der Vorgang des Heizens prägen bis heute nicht nur die Landschaft, sondern erschufen auch ein kollektives Gedächtnis. Im Jahr 2022 steht dieses vor einem massiven Wandel: Klimaabkommen und die Limitierung fossiler Brennstoffe fordern eine radikale Schliessung der Minen. (Max Brück)